Aus Sicht eines ganzheitlichen Menschenbilds ist der Körper nie einfach nur ein physischer Körper, er verkörpert auch persönliche und kollektive Geschichte. Tanz- und Bewegungstherapie ist eine ressourcen- und erfahrungsorientierte Ausdruckstherapie. Sie unterstützt die Verankerung des Menschen in seinem Körper, die authentische Ausdrucks- und Kommunikationsfähigkeit und aktiviert Selbstheilungsprozesse und Selbstregulation.
Differenzierte Wahrnehmung (propriozeptiv, kinästhetisch, auditiv, visuell, affektiv und auf der Beziehungsebene) und die kontinuierliche Auseinandersetzung mit bekannten und unbekannten Bewegungs- und Verhaltensmustern und deren Veränderung bilden die Grundlage der Tanz- und Bewegungstherapie.
Eine fundierte Ausbildung erfordert die Bereitschaft zur Selbstreflexion, Freude an Bewegung und Tanz und eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit Theorie, Methodik und Praxis.
Je nachdem, mit welchem Entwicklungsprozess sich ein Mensch gerade beschäftigt, sind unterschiedliche methodische Ansätze gefragt. Sie reichen von einer Erweiterung motorischer Fähigkeiten über die Entfaltung des kreativen Ausdrucks bis zu verbaler und nonverbaler Kommunikation. Die Methodenwahl leitet sich aus dem begleitenden Gespräch, der Bewegungsanalyse, den nonverbalen Signalen und dem theoretischen Wissen ab.